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29. November 2021

03 Schul- und Unterrichtsentwicklung

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3.4 Partnerschaften mit dem schulischen Umfeld pflegen

Schulen sind Teil einer Gemeinde, eines Quartiers, eines Kantons. Es ist wichtig, dass Schulen Partnerschaften mit dem schulischen Umfeld pflegen, da, wo das Leben der Schüler:innen stattfindet. Durch eine gute Vernetzung kann das soziale und emotionale Wohlbefinden der Schulmitglieder ganzheitlich gefördert werden (vgl. Kapitel 6 und Kapitel 7. Solche Partnerschaften der Schule beinhalten:

  • Bedeutungsvolle Beziehungen (z.B. zu Lehrpersonen, Eltern, Familien und Freundinnen/Freunde)
  • Kontakt zu Beratungseinrichtungen aus dem schulischen Umfeld (z.B. Schulberatung, Ärztinnen/Ärzte, Jugendeinrichtungen, Polizei, Glaubensgemeinschaften, örtliche Wohlfahrts- und Gesundheitsverbände, Gesundheitsdienste, Jugendarbeit)
  • Zusammenarbeit mit Tagesstrukturen, Schulsozialarbeit, Eltern, Behörden, abgebenden/aufnehmenden Schulen, Berufsberatung/Gewerbeverein, anderen Schulleitungen, ausserschulischen Akteurinnen/Akteuren, KESB, Sozialdienst

Im Kapitel 4 finden Sie Grundlagen, Qualitätskriterien, Rahmenbedingungen, Settings etc. für eine gelingende Zusammenarbeit mit den Eltern.

  • Eltern werden aktiv in die Schulgemeinschaft eingebunden
  • Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus im Interesse des Kindes dauerhaft ausgestalten
  • Engagement für den Elternrat der Schule
  • Eltern im Rahmen von verschiedenen Settings stärken: Elternbildung, Elterncafé, Workshops für Eltern, Weiterbildung für Elternräte
  • Unterstützung bei Konfliktlösungen
  • Beratung von Schülerinnen/Schülern bei psychosozialen Problemen
  • Mitwirkung bei Krisengesprächen
  • Einbezug der Eltern bei Problem- und Konfliktlösungen
  • Beratung der Schulleitung oder der Lehrpersonen zu Fragen der Schulhauskultur, der Klassendynamik oder bei sozialen Fragen
  • Durchführung oder Beteiligung bei Klassenprojekten
  • Vermittlung von schulexternen Unterstützungsangeboten
  • Fallkoordination bei Kindern in schulexterner Beratung
  • direkte Unterstützung und Beratung der Schülerin/des Schülers
  • Unterstützung von Eltern und Familien
  • psychologische Abklärung bezüglich Wohlbefinden und Schwierigkeiten der Schüler:innen
  • psychologische Abklärung von Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen
  • Prävention: Teilnahme an Projekten in der Schule (z.B. zum Thema Emotionsregulation), Teilnahme an schulinternen Reflexionsgruppen (z.B. bei Kriseninterventionen, Gewalt, Mobbing)
  • Koordination und Kommunikation zwischen den Kantonen und dem Bund
  • Information, Sensibilisierung, Vernetzung, Bündelung
  • Auskunft zu Angeboten
  • Unterstützung von Massnahmen

Bildungslandschaften
Egal ob Lehrperson, Schulsozialarbeiter:in, Jugendarbeiter:in, Trainer:in im Sportverein, Pfadi-Leiter:in, Kindergartenlehrperson, Hortleiter:in oder Berufsbildner:in: Sie alle prägen das Lernumfeld von Kindern und Jugendlichen. Bildung muss deshalb umfassend als gemeinsame Aufgabe aller Bildungsakteurinnen/-akteure angegangen werden. Der Begriff dafür ist «Bildungslandschaft» (siehe auch Box). In ihr arbeiten alle Personen und Institutionen zusammen, die ein Kind bzw. Jugendlichen erziehen, betreuen oder begleiten. Sie tauschen sich aus, planen gemeinsam neue Angebote und arbeiten systematisch zusammen. Das Ziel ist es, alle Kinder und Jugendlichen zu fördern und allen eine gerechte Chance auf umfassende Bildung zu ermöglichen sowie Kompetenzen zu fördern, mit denen sie eine zukunftsfähige Gesellschaft mitgestalten können. Bildungslandschaften zeichnen sich aus durch folgende Aspekte:

Bildungslandschaften zeichnen sich aus durch folgende Aspekte:

  • Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt
  • Fortwährende Vernetzung aller Bildungsakteurinnen/-akteure und -angebote
  • Professionelle Koordination
  • Politik, Verwaltung, Schule und Gemeinwesen unterstützen gemeinsam
  • Orientierung an gemeinsamen Zielen und Vision
  • Lernen findet an formalen, non-formalen und informellen Orten statt
  • Dauerhafter Lernprozess mit der Orientierung an Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

In der Zusammenarbeit und Vernetzung mit den externen Partnerinnen und Partnern kann die Schule den Fokus z.B. auf folgende Aspekte legen:

  • Psychische Gesundheit der Schüler:innen in Bezug auf die Schule, Freizeit, Familie zum Thema machen (z.B. mithilfe der Inhalte dieses Handbuches)
  • Materialien und Zeitgefässe für Austausch und Massnahmen bereitstellen
  • Massnahmen koordinieren, z.B. Weiterbildungen, Haltungsdiskussion, gemeinsame Vision entwickeln, Früherkennung und Frühintervention (vgl. Kapitel 6) etc.

Die Anlaufstelle Bildungslandschaften21 wird durch éducation21 in Zusammenarbeit mit RADIX Schweizerische Gesundheitsstiftung koordiniert. Sie unterstützt Schulen beim Auf- und Ausbau von Bildungslandschaften. Die Website der Anlaufstelle umfasst eine Toolbox mit Praxisbeispielen und konkreten Hilfsmitteln, damit das Rad nicht neu erfunden werden muss. Ebenso können interessierte Schulen ein kostenloses Abklärungsgespräch in Anspruch nehmen. www.bildungslandschaften21.ch

Der Beitrag von MindMatters zum Qualitätsbereich Kooperationen und Aussenbeziehungen finden Sie unter 10.2.